Ministerpräsident bei Wiedereinzug der Thorarolle in die Rostocker Synagoge
Rostock (skmv) • Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) hat den Wiedereinzug einer restaurierten Thorarolle in die Rostocker Synagoge als "weiteren Meilenstein für das wiedererstandene jüdische Leben" gewürdigt: "Eine eigene Thorarolle - zumal eine aus Mecklenburg stammende – ist für die jüdische Gemeinde das sichtbare, eindrucksvolle Zeichen, dass sie an alte Traditionen anknüpfen, aber auch wieder mehr aus Eigenem leben kann. Es ist das Zeichen, dass sie wieder ganz im Land zuhause ist und hier ihre geistliche Heimat hat."
Sellering weiter: "Jüdische – wie christliche – Gottesdienste sind Teil unserer abendländischen Identität." Die Thorarolle sei Symbol der jüdischen Identität. "Der Inhalt der Thorarolle aber, die fünf Bücher Moses, sind auch für Nichtjuden tiefe Wurzeln unserer Werte, unserer gemeinsamen europäischen Kultur, unseres Gedankengutes, unserer moralischen Grundvorstellungen", unterstrich Sellering
Der Ministerpräsident würdigte jüdischen Glauben und Kultur als wichtigen Teil kultureller Vielfalt: "Die jüdische Kultur bereichert unsere Lebenskultur mit ihren Gebräuchen, ihrer Kunst, ihren Geschichten und Erfahrungen." Kulturelle Vielfalt mache neugierig und gebe Anstöße. "Vielfalt, fruchtbarer Austausch, Respekt vor dem anderen – das kennzeichnet unsere Gesellschaft, das macht uns aus, das gehört zu uns. Kein Platz aber haben Rechtsextremismus, Hass und Gewalt. Ihnen müssen wir uns entgegenstellen - klar und entschieden", forderte Sellering.
Quelle: HRO-News.de | Rubrik: Religion | Fr., 16.01.1970 - 01:06 Uhr | Seitenaufrufe: 410« zurück zur News-Übersicht