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Quelle: HRO-News.de | Mo., 13:44 Uhr

Wissenschaftscampus zur Phosphorforschung in Rostock gegründet

Land fördert Forschungsprojekt langfristig mit über einer halben Million Euro

Rostock-Warnemünde (MBWK) • Rostock hat nun offiziell einen neuen Wissenschaftscampus, der sich mit der Phosphorforschung beschäftigt. In Warnemünde haben heute das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, die Universität Rostock, die Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz e.V. und fünf Leibniz-Institute den „Leibniz WissenschaftsCampus Rostock: Phosphorforschung“ gegründet und eine entsprechende Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Ziel der interdisziplinären Zusammenarbeit ist die Erforschung des immer knapper werdenden Rohstoffes „Phosphor“.
Das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz leistet in den Jahren 2014 und 2015 eine Anschubfinanzierung von jährlich 85.000 Euro. Für die Jahre 2016 und 2017 wird ein Betrag in ähnlicher Höhe in Aussicht gestellt. Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur stellt vom Jahr 2018 an und bis zum Abschluss des Wissenschaftscampus einen Betrag in Höhe von 80.000 Euro in Aussicht. Eine Förderung ist höchstens bis zum Jahr 2020 vorgesehen.
„Ohne Phosphor kann die Landwirtschaft nicht funktionieren, denn Phosphor ist ein wichtiger Stoff ohne den das Wachstum der Pflanzen nicht möglich wäre. Insgesamt verwendet die Düngemittelindustrie 82 % der weltweit abgebauten Phosphate“, erläuterte Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus. „Im Hinblick auf die wachsende Weltbevölkerung, die hohe globale Nachfrage nach Nahrungs- und Futtermitteln sowie den Rückgang der weltweiten Phosphorvorräte drohen weitreichende Konsequenzen für die Land- und Ernährungswirtschaft und somit für alle Verbraucherinnen und Verbraucher. Ich hoffe, dass uns die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Wege aufzeigen, wie wir mit knapper werdenden Phosphor-Ressourcen umgehen müssen und was es für neue Wege gibt, Phosphor zu recyceln oder effizienter zu nutzen“, so Backhaus.
„Mit dem Wissenschaftscampus wird die interdisziplinäre Zusammenarbeit gelebt. Der Wissenschaftscampus ist eine Auszeichnung für die Forschungslandschaft in Mecklenburg-Vorpommern“, lobte Bildungs- und Wissenschaftsminister Mathias Brodkorb. „Die Universität Rostock und außeruniversitäre Forschungsinstitute vernetzen sich, um sich mit den wichtigen Fragen rund um den Rohstoff Phosphor zu beschäftigten. Die finanzielle Unterstützung beider Ministerien zeigt, wie viel Wert die Landesregierung der Art und Weise der Zusammenarbeit der Einrichtungen und dem Forschungsthema beimisst“, sagte Brodkorb.
Phosphor, Symbol P, ist für alle Lebewesen essentiell. Wenn ein erwachsener Mensch über längere Zeit weniger als 0,7 g Phosphat pro Tag zu sich nimmt, entwickelt er Mangelerscheinungen wie Müdigkeit, Gewichtsverlust, Probleme bei der Knochen- und Zahnbildung und Wachstumsstörungen.
Pflanzen nehmen Phosphor als eines ihrer Hauptnährelemente aus dem Boden auf. P ist jedoch nur zu einem geringen Teil im Boden verfügbar. Tiere, insbesondere Bestände landwirtschaftlicher Nutztiere, bekommen Phosphor über das Futter. Aufgrund der geringen Effizienz des Aufschlusses pflanzlicher Phosphate beispielsweise im Magen-Darm-Trakt von Geflügel oder Schweinen werden bei moderner Haltung dem Futter Phytasen zugesetzt.
Am WissenschaftsCampus Rostock beteiligen sich neben dem Land, der Universität Rostock, der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz e.V. das Leibniz-Institut für Katalyse e.V. in Rostock (LIKAT), das Leibniz-Institut für Nutztiertechnologie in Dummerstorf (FBN), das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW), das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung in Groß Lüsewitz (IPK), das Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP). In Deutschland haben sich seit 2009 insgesamt sechs WissenschaftsCampi etabliert: in Tübingen, Mainz, Halle, Rostock und zwei in Mannheim.

Quelle: HRO-News.de | Rubrik: Wissenschaft | Sa., 17.01.1970 - 08:15 Uhr | Seitenaufrufe: 157
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