Jugendanstalt Neustrelitz hat erfolgreich eine Suchttherapie installiert
Justizministerin Uta-Maria Kuder lobte die Arbeit in der Therapiestation: "Sucht ist gesamtgesellschaftliches Problem und wird auch im Vollzug ernst genommen"
Rostock/Neustrelitz (JMMV) • "Die Suchttherapie in der Jugendanstalt arbeitet seit Anfang des Jahres. Die erste Bilanz ist erfolgreich. Elf junge Inhaftierte mit massiven Suchtproblemen wurden bislang behandelt. Vier von ihnen sind bereits aus der Haft entlassen und auf dem besten Weg des Entzugs", sagte Justizministerin Kuder anlässlich einer Podiumsdiskussion "Gewalt und Sucht" zu den 21. Rostocker Aktionstagen gegen Suchtgefahren.
"Wenn Alkohol- oder Drogensucht gerade bei jungen Menschen festgestellt wird, ist es umso wichtiger dagegen vorzugehen. Wer bis zum 25. Lebensjahr noch immer nicht seinen gesellschaftlich akzeptierten Weg findet, wird es immer schwerer haben, in die Mitte der Gemeinschaft zurückzukehren. Die Spezialtherapie gegen Sucht ist darum in der Jugendanstalt Neustrelitz ein unverzichtbarer Bestandteil der Resozialisierungsarbeit. Nach einem Jahr werden wir das Pilotprojekt auswerten und gegebenenfalls die Zahl der Behandlungsplätze von heute noch sieben erweitern. Das Problem von Abhängigkeitskrankheiten wird nicht kleiner", so Justizministerin Kuder.
"Der Erfolg der Suchttherapie in der Jugendanstalt liegt in der individuellen Behandlung, die vom regulären Vollzug und von therapiestörenden Außenfaktoren abgetrennt ist. Bei Lockerungen und Entlassungsvorbereitungen werden die Gefangenen der Suchtstation ebenfalls entsprechend begleitet. Alkohol- und Drogensucht kann im Vollzug nicht geheilt, aber bekämpft werden. Die jungen Gefangenen sind mit ihrer Entlassung für einen nachhaltigen Erfolg ihrer begonnenen Suchttherapie gerüstet", sagte die Ministerin.
Quelle: HRO-News.de | Rubrik: Gesundheit & Soziales | Sa., 17.01.1970 - 08:45 Uhr | Seitenaufrufe: 110« zurück zur News-Übersicht