"Präventionstag" am Klinikum Südstadt Rostock
"Aktion saubere Hände!"
Rostock-
Südstadt (HRPS) • Am Mittwoch, 11. Oktober 2017, lädt das Klinikum Südstadt Rostock seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Hörsaal zu einem Präventionstag ein.
"Es ist der erste Präventionstag dieser Art", so Krankenhaushygienikern Dr. Melanie Jäckel. Die Veranstaltung ist bei der Ärztekammer mit Fortbildungspunkten beantragt. Laut Dr. Melanie Jäckel rückt das Thema der Prävention immer mehr in das Bewusstsein der Klinikangestellten.
Am Mittwoch erwarten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer spannende Vorträge zur Vorsorge von Wundinfektionen nach einer Operation sowie zur Prävention von Nadelstichverletzungen. Interessierte können sich außerdem im Foyer an den Informationsständen beraten und sich gegen Grippe impfen lassen sowie die richtige Händedesinfektion üben.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom Kliniklabor informieren zusätzlich zur Präanalytik und zu Anforderungen an Untersuchungen.
Zum Präventionstag rechnet Dr. Melanie Jäckel mit bis zu 100 Teilnehmenden. "Hauptsächlich sprechen wir damit unser Pflegepersonal am Klinikum an. Willkommen sind natürlich aber auch alle anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie Ärzte, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sozialdienstes und das Reinigungspersonal."
Unterstützung erfährt der Präventionstag von "3-M", "Becton Dickinson", Sarstedt, Fitness First und dem LT-Sportclub.
Warum ist Prävention so wichtig? Es gibt seit einigen Jahren eine zunehmende Verbreitung multiresistenter, bakterieller Krankheitserreger, den "MREs", in deutschen Krankenhäusern. Das erfordert eine Intensivierung von Präventionsmaßnahmen. Verweilen die Bakterien nur auf der Haut, sind sie ungefährlich. Gelangen sie über eine Verletzung oder Operationswunde jedoch in den Körper, können sie Wundinfektionen, Lungenentzündungen oder Blutvergiftungen hervorrufen. Aufgrund der Resistenzeigenschaft der Bakterien versagen bei der Therapie von Infektionen multiresistenter Erreger viele Antibiotika, was unter Umständen zum Tod führen kann. Die Resistenzentwicklung bakterieller Krankheitserregern stellt mittlerweile ein weltweites Problem dar. In Deutschland ist die Häufigkeit des Auftretens von MREs in den letzten Jahren teilweise stark angestiegen.
"Einmal jährlich werden wir hier im Klinikum Südstadt vom Gesundheitsamt und vom Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) Mecklenburg-Vorpommern kontrolliert. 2017 werden es sogar zwei Kontrollen sein. Die erste fand im September statt und die zweite erfolgt im November", so die Krankenhaushygienikerin. Vierteljährlich werden alle Inkubatoren und Endoskope auf ihre Reinheit untersucht.
Zudem verlangen das Gesundheitsamt und das LAGuS einmal pro Jahr einen Bericht von der Krankenhaushygiene des Klinikums Südstadt.
Ein wichtiges Thema im Krankenhaus ist die Händedesinfektion. Dazu schult das Klinikum seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst, wobei sich jede und jeder Angestellte einmal jährlich dieser Schulung unterziehen muss. Mit einer UV-Lampe ist überprüfbar, ob die Händedesinfektion richtig gemacht wurde. "Wichtig ist auch, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Hände nicht nur richtig desinfizieren, sondern sie auch richtig pflegen. Dazu stellen wir neben Desinfektionsspendern auch eine entsprechende Hautlotion zur Pflege der Hände im Klinikum zur Verfügung", so dr. Melanie Jäckel. Denn eine intakte Haut ist die Voraussetzung für eine effektive Händedesinfektion bei direkten Tätigkeiten am Patienten und die Unterbindung von Infektketten.
Die Abteilung Krankenhaushygiene im Klinikum Südstadt arbeitet eng mit allen anderen Abteilungen und Stationen zusammen. Auf jeder Station gibt es verantwortliche Hygienebeauftragte. Diese nehmen mindestens einmal pro Jahr an Fortbildungen teil. Hygiene beauftrage in der Pflege werden außerdem im November einen 40 Stunden-Kurs zum Thema absolvieren.
Dr. Melanie Jäckel selbst studierte Medizin in Münster, arbeitete in verschiedenen Kliniken wie z. B. in Herforth, Lemgo sowie am Krankenhaus in Güstrow, bevor sie 2013 ans Klinikum Südstadt Rostock kam. Sie absolvierte eine zweijährige Zusatzausbildung zur Krankenhaushygienikerin. Zu ihrem Team gehören heute drei Hygienefachkräfte, die ebenfalls eine zweijährige Zusatzausbildung zu diesem Thema abgeschlossen haben.
Das Thema der Krankenhaushygiene ist sehr wichtig. Die Menschen sollen in einem Klinikum gesund werden. Und dabei spielt die Prävention eine Schlüsselrolle.
Quelle: HRO-News.de | Rubrik: Gesundheit & Soziales | So., 18.01.1970 - 11:45 Uhr | Seitenaufrufe: 222« zurück zur News-Übersicht