33 Jahre Friedliche Revolution in Rostock: Ein Blick zurück
Rostock-
Kröpeliner-Tor-Vorstadt (HRPS) • Die Friedliche Revolution im Herbst 1989 war das Resultat eines Zusammenspiels vielfältiger Faktoren, die letztlich den Zusammenbruch des Herrschaftssystems der SED bewirkten und damit den Boden für den Vereinigungsprozess beider deutscher Staaten bereiteten.
In Rostock wie in anderen Städten spielten dabei Engagierte in den Kirchen eine große Rolle. In der Rostocker Petrikirche fand am 5. Oktober 1989 die erste Fürbittandacht mit 500 Personen statt – schnell vergrößerten sich die Andachten, am 19. Oktober demonstrierten dann tausende Menschen erstmals durch die Stadt. Während die Demonstrierenden mutig und immer lauter ihre Forderungen nach Freiheit und Demokratie in die Öffentlichkeit trugen, bröckelte die Herrschaft der SED zunehmend – das Regime war nicht mehr zu halten.
Noch im selben Jahr etablierte die Rostocker Stadtverordnetenversammlung den "zeitweiligen Gerechtigkeitsausschuss", dessen Aufgabe es war, Fälle politischen Unrechts in der DDR zu bearbeiten und zu rehabilitieren. Hier startete ein besonderer Prozess der Aufarbeitung. Die Geschichte des Ausschusses zeigt eindrücklich, wie die lokale Gesellschaft Unrecht aufarbeiten wollte, aber auch, welche Hürden und Grenzen dabei wirkten.
Die Volkshochschule und die Dokumentations- und Gedenkstätte in der ehemaligen Untersuchungshaft der Staatssicherheit (DuG) laden diesen Herbst zu zwei Veranstaltungen ein, die sich mit genau diesen Themen auseinandersetzen:
5. Oktober 2022, 19 Uhr, in der Volkshochschule:
Rostock im Herbst 1989 – Auf dem Weg zur Friedlichen Revolution
16. November 2022, 18 Uhr in der DuG:
Der Rostocker Gerechtigkeitsauschuss:
DDR-Unrecht wiedergutmachen - neues Unrecht aufdecken Buchvorstellung und Gespräch
Referent bei beiden Veranstaltungen ist Pastor em. Arvid Schnauer, der während der Friedlichen Revolution für als oppositionell eingestufte Menschen eintrat, Friedensandachten organisierte und von Mai 1990 bis zur Auflösung Vorsitzender des Rostocker Gerechtigkeitsausschusses war.
Am 5. Oktober wird er vortragen, was er in Rostock während der Friedlichen Revolution erlebte und mitgestaltete, vor welchen großen und auch kleinen Herausforderungen der friedliche Protest stand und wie es zur Gründung des Rostocker Gerechtigkeitsausschusses kam. Am 16.
November präsentiert Schnauer Auszüge aus seinem Buch zur Arbeit des Rostocker Gerechtigkeitsausschusses.
Für seinen jahrzehntelangen Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit, so auch für sein besonderes Engagement während der Friedlichen Revolution, wurde Arvid Schnauer im März 2022 das Bundesverdienstkreuz verliehen.
Die Veranstaltungen sind kostenfrei, um vorherige Anmeldung unter Tel.
0381 381-4300 oder im Internet unter der Adresse www.vhs-hro.de wird gebeten, da die Zahl der Plätze begrenzt ist.
Linktipps:
https://www.vhs-hro.de/kurse-und-veranstaltungen/politik-gesellschaft-umwelt/kurs/Rostock-im-Herbst-1989-Friedliche-Revolution/22H1010007
https://www.vhs-hro.de/kurse-und-veranstaltungen/politik-gesellschaft-umwelt/kurs/DDR-Unrecht-wiedergutmachen/22H1010008
https://www.facebook.com/VHS.Rostock
Instagram: vhs.rostock #vhsrostock
Quelle: HRO-News.de | Rubrik: Bildung | Di., 20.01.1970 - 06:45 Uhr | Seitenaufrufe: 67« zurück zur News-Übersicht