Drese: Neues Institut ist Leuchtturm in der Long Covid-Behandlung
Rostock (MAGS) • Mit einem Symposium wurde am (heutigen) Sonnabend in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock das "Institut Long Covid" der Internistin und Lungenfachärztin Dr. Jördis Frommhold eröffnet. Bundesweit ist ein derartiges Institut einzigartig.
Long Covid ist derzeit noch wenig erforscht. Auch der Anteil der Long Covid-Erkrankten wird sehr unterschiedlich beziffert, er liegt jedoch mindestens bei etwa 4 Prozent der Corona-Erkrankten. Entweder bleiben die Symptome oder entwickeln sich nach einigen Monaten. Teilweise sind auch schwere und nachhaltige Organschäden festgestellt worden.
Gesundheitsministerin Stefanie Drese, die die Entstehung des Instituts von Anfang an eng begleitet und gefördert hat, betonte den hohen Wert für Patienten und Forschung. "Die Versorgungsstrukturen für an Long Covid Erkrankte sind bundesweit kaum ausgebaut. Das Institut will diese Lücke durch die fach- und sektorenübergreifende Forschung, Therapie und Behandlungssteuerung schließen und ist damit ein Leuchtturm des Gesundheitslandes Mecklenburg-Vorpommern", sagte Drese zur Eröffnung.
Die Gesundheitsministerin dankte Dr. Jördis Frommhold für ihren Mut zur Institutsgründung. "Mit ihren Erfahrungen, ihrer Expertise und ihrer Energie helfen Sie Menschen, die von der Corona-Pandemie ganz besonders betroffen sind. Die Landesregierung ist froh und stolz, dass Sie ihr Institut in Mecklenburg-Vorpommern angesiedelt haben", sagte Drese.
Ministerin Drese hob auch die psychischen Beeinträchtigungen einer Long-Covid-Erkrankung hervor. Diese Folge der Erkrankung hindere Betroffene daran, ihrer Arbeit, ihrem Familien- und Sozialleben nachzugehen. So sei etwa die Fatigue bereits von Me/CFS- Patienten bekannt. Drese: "Vielleicht lassen sich Erkenntnisse aus der Long Covid-Forschung auch für die von Me/CFS betroffenen Patientinnen und Patienten nutzen."
Drese verdeutlichte, dass die Komplexität der Erkrankung dazu führe, dass es nicht mit einer Diagnose und einem Arztbesuch getan ist. Vielmehr müssen viele Expertinnen und Experten hinzugezogen werden. Dies reicht von der Pulmologie über die Neurologie, von der Kardiologie bis zur Psychologie, Physiotherapie und Sozialen Arbeit.
"Einige dieser Professionen vereinigen Sie in Ihrem Institut. Darüber hinaus werden Sie aber auch mit zahlreichen anderen Instituten und Fachkräften zusammenarbeiten. Gerade diese Netzwerkarbeit und das Zusammenspiel von Therapie und Forschung sind wichtige Grundsätze moderner medizinischer Arbeitsweise", so Drese.
Quelle: HRO-News.de | Rubrik: Gesundheit & Soziales | Di., 20.01.1970 - 07:23 Uhr | Seitenaufrufe: 77« zurück zur News-Übersicht