Kriminalstatistik der Polizeiinspektion Rostock für das Jahr 2023
Rostock (PIHR) • Mehr Diebstähle sorgen für Anstieg der Fallzahlen - Zahl der jugendlichen Tatverdächtigen sinkt
Die Fallzahlen der Gesamtstraftaten in der Polizeiinspektion Rostock sind im Vergleich zum Vorjahr - wie im gesamten Bundesland Mecklenburg-Vorpommern - leicht angestiegen. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 18.795 Straftaten im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Rostock verzeichnet. Dies entspricht einem Anstieg von 4,4 Prozent im Vergleich zum Jahr 2022, in dem 17.990 Straftaten bearbeitet worden sind.
In den vergangenen Jahren war ein durch die Corona-Beschränkungen bedingter Rückgang der registrierten Straftaten im Zuständigkeitsbereich der PI Rostock zu verzeichnen. Trotz des Anstieges der Fallzahlen gegenüber dem Vorjahr ist im Langzeitvergleich ein weiterhin niedriges Niveau ersichtlich. Die Aufklärungsquote der verzeichneten Fälle liegt mit 58,1 Prozent unter dem Vorjahres-Niveau (60,6 Prozent).
Entwicklungen und Eckpunkte der Polizeilichen Kriminalstatistik 2023: Die größte Straftatengruppe stellen weiterhin die Diebstahlsdelikte dar. Mit 6.436 Fällen ist hier im Vergleich zum Vorjahr (5.448) ein Anstieg von 18 Prozent (+988 Fälle) zu verzeichnen. Somit ist der Anstieg der Gesamtzahl aller Straftaten ganz maßgeblich auf dieses Deliktsfeld zurückzuführen. Dies macht insgesamt 34 Prozent aller Straftaten in Rostock aus. Mit dieser Entwicklung einher geht ein Anstieg der Ladendiebstähle um 27,8 Prozent (+425 Fälle). Die Aufklärungsquote der Diebstahlsdelikte lag 2023 mit 34,7 Prozent auf dem Niveau des Vorjahres (34,4 %).
Der Diebstahl von Mopeds und Krafträdern ist von 66 Fällen in 2022 auf 285 in 2023 angestiegen. Dies entspricht einer Zunahme von 219 Straftaten. Ebenfalls eine Zunahme in der Polizeiinspektion Rostock weisen Taschendiebstähle auf. Hier wurden 2023 insgesamt 134 Fälle erfasst (+69 Fälle im Vergleich zu 2022). Angestiegen sind außerdem die Fallzahlen in den Bereichen Wohnungseinbruchsdiebstahl (+41%/+35 Fälle) sowie Diebstähle an bzw. aus Kraftfahrzeugen (+45%/+233 Fälle).
Als rückläufig erwiesen sich hingegen die erfassten Fälle von Diebstählen aus Boden- und Kellerräumen (-22,2 %), Kraftfahrzeugdiebstähle (-17,3 %) sowie Fahrraddiebstähle (-4 %). Wie schon im Jahr 2022 war auch im vergangenen Jahr die Zahl der registrierten Straftaten bei Vermögens- und Fälschungsdelikten rückläufig. Diese sank 2023 um 9,6 Prozent bzw. um 267 Fälle. Von den insgesamt 2.508 Straftaten in diesem Deliktsbereich konnten 76 Prozent aufgeklärt werden. Ein deutlicher Rückgang innerhalb der Vermögens- und Fälschungsdelikte ist bei den Beförderungserschleichungen (-28,6 %/-371 Fälle) sowie beim Tankbetrug (-25,4 %/-47 Fälle) festzustellen.
Ein Anstieg ist bei den Fallzahlen von Rohheitsdelikten und Straftaten gegen die persönliche Freiheit - hierzu zählen u.a. Raub, Räuberische Erpressung und Körperverletzungsdelikte - zu verzeichnen. In der gesamten Straftatenhauptgruppe wurden im Vorjahr 3.017 Fälle durch die Rostocker Polizei bearbeitet. Dies sind 4,8 Prozent mehr als im Jahr 2022 (+137 Fälle). Anstiege gab es hier unter anderem in den Bereichen Raub/Räuberische Erpressung (+40 Fälle) sowie Nachstellung/Stalking (+22 Fälle).
Über den Zahlen des Vorjahres liegen - dem Landestrend entsprechend - die Zahlen der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Hier wurde mit 333 Straftaten im Jahr 2023 insgesamt 74 Fälle mehr erfasst als im Vorjahr (2022: insgesamt 259 Fälle). Die Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich ist mit 83,8 Prozent im Jahr 2023 gleichbleibend hoch (2022 - 85,7 Prozent).
Ein Rückgang ist bei den jugendlichen Tatverdächtigen im Alter von 14 bis 18 Jahren festzustellen. Wurden im Jahr 2022 noch 872 tatverdächtige Jugendliche in der Statistik erfasst, waren es in 2023 insgesamt 773 Tatverdächtige in diesem Altersbereich (-99 Fälle). Jugendliche im Alter zwischen 14 - 18 Jahren machen in der Polizeiinspektion Rostock insgesamt 10,8 Prozent aller ermittelten Tatverdächtigen aus (2022: 11,7 %).
Fast ein Viertel aller erfassten Straftaten in der Polizeiinspektion Rostock lassen sich in den Bereich Sonstige Straftatbestände des Strafgesetzbuches einordnen (23,8 %). Damit stellen diese Delikte nach dem Diebstahl die zweitgrößte Straftatenhauptgruppe in der PI Rostock dar. Zu den Sonstigen Straftatbeständen des Strafgesetzbuches zählen zahlreiche unterschiedliche Delikte wie etwa Erpressung, Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung, Beleidigung, Vortäuschen einer Straftat, Hehlerei sowie Korruptions- und Amtsdelikte. In diesem Deliktsbereich sind die erfassten Sachverhalte um 5,8 Prozent von 4.235 auf 4.481 Fälle (+246) angestiegen.
Weitere Details zur Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2023:
- 2023 wurden in der PI Rostock 191 Straftaten gegen die
Staatsgewalt registriert. Das sind 5,4 Prozent weniger als im Vorjahr (2022: 202 Fälle). Hierzu zählen unter anderem Widerstandsdelikte sowie tätliche Angriffe auf Vollstreckungsbeamte.
- Insgesamt wurden in Rostock 7.126 Tatverdächtige ermittelt.
Davon sind 5.339 Männer und 1.787 Frauen. Im Jahr 2022 wurden 7.430 Tatverdächtige verzeichnet, darunter 5.588 Männer und 1.842 Frauen.
- 58,3 Prozent der Tatverdächtigen sind zwischen 25 und 60 Jahre
alt (2022 - 55,9 %).
- Ein Anstieg ist bei den nichtdeutschen Tatverdächtigen zu
verzeichnen. Werden Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz, die ausschließlich durch nichtdeutsche Tatverdächtige begangen werden können, herausgerechnet, ist hier ein Anstieg von 1.064 nichtdeutschen Tatverdächtigen (2022) auf 1.264 nichtdeutsche Tatverdächtige (2023) zu verzeichnen.
- Die Anzahl von Rauschgiftdelikten war im vergangenen Jahr
rückläufig. Hat die Rostocker Polizei im Jahr 2022 noch 1.435 Fälle aus diesem Deliktsbereich bearbeitet, waren dies im vergangenen Jahr 1.137 Fälle. Dies entspricht einem Minus von 20,8 Prozent. Die Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich liegt mit 95,5 Prozent leicht über dem Vorjahreswert (2022 - 94,6 %).
- Im Bereich der Straßenkriminalität stiegen die Fallzahlen im
Jahr 2023 auf 4.087 Fälle (+814 im Vergleich zu 2022) an. Unter diesem Begriff werden zahlreiche Delikte zusammengefasst, die überwiegend auf Straßen, Wegen und Plätzen und damit in der Öffentlichkeit begangen werden. Hierzu zählen unter anderem Taschendiebstähle, Sachbeschädigungen, Raubstraftaten sowie Körperverletzungen.
- Mit dem Tatort Rostock wurden 2 Straftaten gegen das Leben mit
dem Tatort Rostock im Jahr 2023 verzeichnet. (2022: 8 Fälle).
Beide Fälle aus 2023 sind dem Bereich Fahrlässige Tötung zuzuordnen. Die Aufklärungsquote lag wie im Vorjahr bei 100 Prozent.
Entwicklung der Politisch motivierten Kriminalität (PMK) in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock 2023
Die Politisch motivierte Kriminalität (PMK) in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock ist von 407 (2022) auf 234 Fälle (2023) gesunken. Dies entspricht einem Rückgang von 42,5 Prozent.
Ein Rückgang ist dabei sowohl bei den Gewaltdelikten der PMK (-67 Fälle) als auch bei den Extremistischen Straftaten (-68 Fälle) zu verzeichnen. Die Gewaltdelikte wurden in PMK Gewalt - rechts - (11 Fälle), der PMK Gewalt - links - (3 Fälle) sowie der PMK Gewalt - sonstige - nicht zuzuordnen - (3 Fälle) kategorisiert. Im letztgenannten Phänomenbereich ist dabei der größte Rückgang zu verzeichnen, hier wurden im Jahr 2022 noch 46 Fälle registriert.
Quelle: HRO-News.de | Rubrik: Polizeibericht | Di., 20.01.1970 - 21:26 Uhr | Seitenaufrufe: 40« zurück zur News-Übersicht