ASP: Räumung in Friedberg abgeschlossen – Suche nach Wildschweinkadavern läuft
Rostock (MLUV) • Die tierseuchenrechtlichen Maßnahmen rund um den ASP-Ausbruchsbetrieb in Friedberg bei Pasewalk liefen auch am Wochenende auf Hochtouren: „Am späten Samstagnachmittag war der Bestand durch eine Spezialfirma vollständig geräumt worden. Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen schließen sich an“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus heute auf einer Pressekonferenz im Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Rostock.
Das LALLF ist u.a. für die Tierseuchendiagnostik im Land zuständig und hat allein im Jahr 2023 in diesem Bereich mehr als eine halbe Million Proben (513.739) untersucht. Diese entstammten zum überwiegenden Teil landwirtschaftlichen Nutztieren (484.267), gefolgt von den Wildtieren (26.380). Im LALLF wurde bereits 2021 der Anfangsverdacht für den von ASP betroffenen Betrieb in Lalendorf bei Rostock gestellt. Auch die Proben aus Friedberg wurden hier zuerst untersucht und mit einem positiven Erstergebnis zur abschließenden Abklärung an das Nationale Referenzlabor für ASP am Fridrich-Loeffler-Institut auf die Insel Riems geschickt.
Wie das Veterinäramt des Landkreises mitteilte, wurde die Umgebung unmittelbar um den Ausbruchsbetrieb in der vergangenen Nacht mittels einer Drohne nach verendeten Wildschweinen abgesucht. „Wir wollen unsere Annahme untermauern, dass es sich nicht um einen Eintrag aus der Wildschweinpopulation handelt“, begründete Backhaus das Vorgehen.
Um den Ausbruchsbestand besteht aktuell eine Sperrzone bestehend aus Schutz- und Überwachungszone. Bisherigen Erkenntnissen zufolge liegen 56 Schweine haltende Betriebe in dieser Sperrzone, einschließlich des Ausbruchsbestands. Die restlichen 55 Betriebe sind Kleinsthaltungen von Schweinen und liegen fast ausschließlich in der Überwachungszone (10 km Radius um den Ausbruchsbestand). In diesen Betrieben beginnen heute die Biosicherheitskontrollen durch das Veterinäramt, informierte Minister Backhaus.
Auf der Basis eines ASP-Früherkennungsprogrammes werden in MV seit dem Jahr 2020 gehaltene Schweine auf ASP untersucht. Im Landkreis Vorpommern-Greifswald nehmen elf Betriebe an diesem freiwilligen Früherkennungsprogramm teil. Aus diesen Betrieben gab es im Jahr 2023 insgesamt 391 Probeneinsendungen. Im laufenden Jahr 2024 sind bereits 218 Proben eingeschickt worden.
Mit dem Ziel der Erkennung eines möglichst frühzeitigen Eintrags der ASP in die Wildschweinpopulation werden in Mecklenburg-Vorpommern seit Januar 2018 flächendeckend und verpflichtend Indikatortiere wie Fallwild, krank erlegte Wildschweine oder Unfalltiere auf ASP untersucht. Neben diesem verpflichtenden passiven Monitoring bei Wildschweinen ist im Landkreis Vorpommern-Greifswald seit November 2020 ein flächendeckendes aktives ASP-Monitoring bei Wildschweinen etabliert. Allein in 2023/24 sind im Rahmen des aktiven ASP-Monitorings im Landkreis Vorpommern-Greifswald über 10.000 Proben in die Untersuchung gelangt.
Quelle: HRO-News.de | Rubrik: Umwelt & Natur | Di., 20.01.1970 - 22:13 Uhr | Seitenaufrufe: 48« zurück zur News-Übersicht