Betriebs- und Personalrätekonferenz 2024 in Rostock
Schulte: Wichtig, sich für ein gutes Miteinander in Unternehmen einzusetzen
Rostock (MWBT) • Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte hat am Donnerstag auf der Betriebs- und Personalrätekonferenz 2024 in Rostock über die Bedeutung einer lebendigen Mitarbeitendenbeteiligung in Unternehmen gesprochen. Die Veranstaltung stand unter dem Titel „Demokratie im Betrieb und Unternehmen stärken – Gute Tarifverträge durchsetzen!“. „In einer Demokratie ist es wichtig, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen, Vorschläge zu machen und Anregungen zu geben. Das gilt für das tägliche Leben wie auch für ein gutes Miteinander in Unternehmen. Im betrieblichen Kontext wird das Engagement geprägt von Betriebs- und Personalräten“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte.
Im Jahr 2023 waren in Mecklenburg-Vorpommern 23 Prozent aller Betriebe tarifgebunden, zudem orientieren sich 34 Prozent der Betriebe an einem bestehenden Tarifvertrag. 41 Prozent der Beschäftigten arbeiteten 2023 in einem tarifgebundenen Betrieb; 71 Prozent in einem tarifgebundenen oder sich an einem Tarifvertrag orientierenden Betrieb. Die Landesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, Tarifvertragsparteien auf dem Weg zu mehr Tarifbindung zu unterstützen, beispielsweise durch verstärkte Nutzung und Unterstützung der Möglichkeiten zur Allgemeinverbindlichkeitserklärung von Tarifverträgen auf Landesebene. „Eine Tarifbindung setzt Mindeststandards für Löhne und Arbeitsbedingungen und dient zugleich als wichtiges Signal an potenzielle Beschäftigte. Das erhöht die Attraktivität eines Betriebes. In Zeiten der zunehmend schwerer werdenden Fachkräftegewinnung ist eine Tarifbindung ein gutes Signal. Auch deshalb haben wir mit dem neuen Tariftreue- und Vergabegesetz darauf gedrungen, die Vergabe von öffentlichen Aufträgen im Land an Tariflohn oder tarifgleichen Lohn zu binden“, sagte Schulte.
Die Landesregierung lobt seit dem Jahr 2023 einen „Betriebs- und Personalrätepreis“ aus. Im April dieses Jahres erhielten drei Preisträger eine Auszeichnung. In der Kategorie „Mitbestimmung – stark gemacht“ gewann der Betriebsrat der Dockweiler AG, Neustadt-Glewe, für die Gründung des Betriebsrates; in der Kategorie „Mitbestimmung – gut eingebracht“ erhielt der Personalrat des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte, Neubrandenburg, den Preis für eine Dienstvereinbarung zur Suchtprävention und einer Handreichung zum Umgang mit Überlastungsanzeigen, die jeweils die Arbeitsbedingungen von Betroffenen verbessern; in der Kategorie „Mitbestimmung – neu gedacht“ hat der Betriebsrat der Lear Corporation GmbH, Wismar, den Preis gewonnen für die Erarbeitung einer Betriebsvereinbarung, die eine Absenkung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 37 Stunden bei vollem Lohnausgleich in Verbindung mit einem neuen, gesundheitsförderlichen Schichtsystem enthält.
Quelle: HRO-News.de | Rubrik: Wirtschaft | Di., 20.01.1970 - 22:37 Uhr | Seitenaufrufe: 14« zurück zur News-Übersicht