Schnellboote unter neuem Kommando Kommandeurwechsel beim 7. Schnellbootgeschwader der Marine
Rostock -
Hohe Düne (pizr) • Am Mittwoch, 29. Juni 2011, wird der Kommandeur der Einsatzflottille 1, Flottillenadmiral Thomas Jugel, das Kommando über das 7. Schnellbootgeschwader von Fregattenkapitän Stephan Haisch an Fregattenkapitän Christian Meyer übergeben.
Unter den Klängen des Wehrbereichsmusikkorps 1 aus Neubrandenburg wird die Truppenfahne in Begleitung eines Ehrenzuges der Marineschutzkräfte aus Eckernförde im Marinestützpunkt Warnemünde einmarschieren. In diesem Rahmen wird sich der "alte" Kommandeur von seinen Soldaten verabschieden, bevor dann der Kommandeur Einsatzflottille 1 den Befehl zur Kommandoübergabe gibt.
Der scheidende Kommandeur, Fregattenkapitän Stephan Haisch (44), hat das Geschwader etwas länger als zwei Jahre geführt. In seine Zeit fielen einige größere Herausforderungen, wie beispielsweise ein Flugkörperschießen mit mehreren Booten in der Biskaya. Besonders fordernd waren die mehrfachen Abstellungen von jeweils zwei Booten in den UNIFIL-Einsatz, die insbesondere für die Besatzungen eine hohe Belastung mit sich bringen. Er selbst war für etwa vier Monate im gleichen Auslandseinsatz der Kommandeur des gesamten Deutschen Einsatzkontingentes.
Mit erkennbarem Stolz spricht er über seine Besatzungen, die sich mit hoher Professionalität immer allen Herausforderungen stellen. Den Standort Warnemünde verlässt er nur ungern. Besonders vermissen wird er nach eigenen Worten aber "den unverwechselbaren Sound der Antriebsmotoren eines Schnellbootes". Fregattenkapitän Haisch wechselt zum Flottenkommando in Glücksburg (Ostsee).
Der neue Kommandeur des 7. Schnellbootgeschwaders, Fregattenkapitän Christian Meyer (42), ist im Verband der Schnellboote kein Unbekannter. Er blickt auf mehrere frühere Verwendungen als Wachoffizier und Kommandant im 2. und im 5. Schnellbootgeschwader zurück. Auch in dem Geschwader, dessen Kommandeur er nun wird, war er bereits Kommandant auf dem Schnellboot "S74 Nerz". Nach einer Verwendung im Führungsstab der Marine kehrt er nun in seinen "Heimatverband" nach Warnemünde zurück.
Hintergrundinformationen
Schnellboote sind kampfkräftige Marineeinheiten, die besonders für vielfältige Aufgaben im Flachwasser und im unmittelbaren Küstenvorfeld geeignet sind.
Ihre Konzeption geht auf die Zeit des Kalten Krieges zurück, aber insbesondere durch ihre hohe Beweglichkeit und ihre vielfältigen Sensoren sind sie auch im Anforderungsprofil heutiger maritimer Einsätze nur schwer wegzudenken wie bei der Überwachung der Küstengewässer des Libanon oder auch der Überwachung der Straße von Gibraltar.
Das ursprünglich in Kiel beheimatete 7. Schnellbootgeschwader ist das letzte in der Marine verbliebene von ehemals vier Schnellbootgeschwadern. Zum Geschwader gehören 10 Schnellboote der seit Anfang der 80er-Jahre in Dienst befindlichen "Gepard"-Klasse.
Hinzu kommt der Tender "Elbe" als Unterstützungsplattform, der Geschwaderstab sowie eine mobile technische Unterstützungsgruppe. Der Personalbestand umfasst etwa 530 Soldaten. Das Geschwader feierte am 01. April 2011 seinen 50. Geburtstag. Seit Mitte der 90er-Jahre ist das Geschwader im Marinestützpunkt Hohe Düne in Warnemünde beheimatet.
Quelle: HRO-News.de | Rubrik: Marine | Fr., 16.01.1970 - 04:35 Uhr | Seitenaufrufe: 427« zurück zur News-Übersicht