Rostock auf dem Weg zur Smart City
Smart City Rostock auf der Smart City Convention
Rostock/Lübeck (HRPS) • Rostock startet Zusammenarbeit mit den Hansestädten Lübeck, Stralsund und Wismar Smarte Hanse - Auf den Spuren der alten Handelsverbindung unterzeichneten die Verwaltungsspitzen aus Lübeck, Rostock, Wismar und Stralsund am 23. Oktober 2023 eine gemeinsame Absichtserklärung mit dem Ziel, sich untereinander noch enger zu vernetzen, von den Erfahrungen des jeweils anderen zu profitieren und bei der Entwicklung und Umsetzung von Lösungen im Bereich Smart City und Digitalisierung eng zusammenzuarbeiten. „Wir wollen das Netzwerk der Hanse heute nutzen, um die aktuellen Herausforderungen der Digitalisierung effizienter gestalten zu können. Dabei hilft die enge und gute Nachbarschaft unserer Städte", so Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger.
Für das Rostocker Smart City Projekt wurden sieben Kernprojekte entwickelt, die die Stadt lebenswerter für alle gestalten und auch bei der Digitalisierung voranbringen sollen. Dabei stehen u. a. eine bürgernahe Verwaltung, die Erfassung und Auswertung von Stadtdaten sowie die Entwicklung von innovativen Lösungen für das Leben in der Stadt.
Die Unterzeichnung auf dem Hanseschiff „Lisa von Lübeck“ war selbst ein aktuelles Beispiel für Digitalisierung: Stralsunds Bürgermeister Alexander Badrow stand auf der A20 im Stau, Lübecks Oberbürgermeister Jan Lindenau schaltete ihn auf dem Tablet hinzu. Das Dokument konnte er zwar nicht unterschreiben, bestätigte aber mit einem deutlichen Ja.
Die interkommunale Zusammenarbeit bündelt zukünftig smarte digitale Lösungen und trägt zur Erhöhung der Lebensqualität der Stadtgesellschaft bei. Die Hansestädte entwickeln sich dabei beständig zu einem serviceorientierten Dienstleister für die Bürgerinnen und Bürger weiter. Der angestrebte intensive Wissenstransfer hat zum Ziel, den technologischen Fortschritt als auch die wirtschaftliche Zusammenarbeit fördern. Durch die Bündelung von Know-how und Ressourcen können die Hansestädte gemeinsam effizientere Lösungen entwickeln und umsetzen.
Rostock und Lübeck haben bereits im vergangenen Jahr an einer Intensivierung der historischen Verbindung aus der Hansezeit gearbeitet: 2023 liegt der Schwerpunkt dabei auf Daten, die beispielsweise aus der Ostsee als verbindendes Element zwischen den beiden Städten gewonnen werden können. Gemeinsam entwickelte Datenmodelle machen dabei Stadt- und Umweltdaten nutz- und vergleichbar. Lübeck hat unter dem Titel „Kreuzung frei!“ bereits im Oktober 2022 ein Pilotprojekt initiiert. Sensible Verkehrsräume wie beispielsweise enge Kreuzungen in Anwohnerparkgebieten werden durch den Einsatz von Parksensoren für Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr & Co. zugänglicher gemacht.
Rostock startet gegenwärtig in die Umsetzungsphase der Kernprojekte und kann dabei von den Erfahrungen aus Schleswig-Holstein profitieren. Dieses Vorhaben unterstützt auch den sogenannten „Open Data“ Ansatz, den die Förderrichtlinien des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen vorsehen.
Die Vision einer „Smile City“, so heißt das Smart City Förderprojekt in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock, verfolgt nicht nur den technologiezentrierten Ansatz, sondern stellt den Menschen und die Stadtgesellschaft in den Mittelpunkt. Im Zuge der anlaufenden Umsetzungsphase können sich alle Interessierten derzeit an einer Umfrage zur zukünftigen Rostocker Stadt-App beteiligen und so ein Stück der „Smile City“ mitgestalten.
Rostock größter Aufsteiger im Bitkom-Ranking Dass bereits intensiv an den Themen rund um die Digitalisierung gearbeitet wird, zeigt die aktuelle Erhebung des Smart City Index: Rostock kann sich 2023 um 31 Plätze nach vorn verbessern und ist damit der größte Aufsteiger im Gesamtranking des Jahres 2023. Die Daten werden jährlich vom Bitkom e. V. in Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnenden erhoben.
Unter dem Motto „Stadt.Land.Tech.“ war die Smart City Rostock auf der diesjährigen Smart Country Convention vom 7. bis 9. November 2023 in Berlin vertreten. „Ziel der Stadt ist es, mit Blick auf die Umsetzung der Rostocker Smart City Projekte Erfahrungen mit den deutschen Vorreiterkommunen auszutauschen und mit Rostocker Unternehmen, Politik und Verwaltung zu vernetzen“, sagt Smart City Leiter Johannes Wolff.
Mehr als 15.000 Fachbesucher*innen hatten sich bereits im Vorfeld der dreitägigen Messe registriert. Am Stand von Smile City Rostock trafen sich das Netzwerk der Modellprojekte Smart Cities in Deutschland, Vertreterinnen und Vertreter der Regiopolen und Expertinnen und Experten aus dem Bereich Digitalisierung des öffentlichen Sektors.
Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger begrüßte gemeinsam mit Ina-Maria Ulbrich, Staatssekretärin im Ministerium für Inneres, Heimat und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern, die Gäste. Die Smart City Rostock hat mit ihren Partnern ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm konzipiert, dass Schwerpunkte der Rostocker Smart City Strategie aufgreift und an allen drei Messetagen u. a. den Austausch maritimer Daten, die App-Entwicklung für Stadt und Region und den Fokus Mensch in der Smart City beleuchtete.
Quelle: HRO-News.de | Rubrik: Wirtschaft | Di., 20.01.1970 - 17:06 Uhr | Seitenaufrufe: 2« zurück zur News-Übersicht