Versammlungen in Rostock
Rostock (PIHR) • Am heutigen Montagabend fanden in Rostock mehrere angemeldete Demonstration statt.
Auf der Südseite des Neuen Marktes kamen ca. 350 Personen zusammen um gegen die aktuelle Corona-Politik zu protestieren. Hier war eine Versammlung mit anschließendem Aufzug durch die Innenstadt Rostocks mit anschließender Abschlusskundgebung geplant. Dem Aufruf des Rostocker Bündnisses "Bunt statt Braun" zu einer stationären Versammlung folgten etwa 2.500 Personen, um den Gegenprotest zu unterstützen. Diese versammelten sich zu einer Kundgebung auf der Nordseite des Neuen Marktes. Aufgrund der Vielzahl der Versammlungsteilnehmerinnen und -teilnehmer der Versammlung "Bunt statt Braun" war die Trennung der beiden Versammlungen nur durch eine starke polizeiliche Präsenz in der Mitte des Neuen Marktes zu gewährleisten.
Zu einem Zwischenfall kam es, als eine unbekannte Person versuchte, den Redner der AfD, Leif Erik Holm, von der Bühne zu ziehen. Dies konnte verhindert werden, die unbekannte Person ist flüchtig. Eine Anzeige wegen versuchter Körperverletzung sowie wegen Verdachts des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz wurde aufgenommen.
In der Versammlung "Bunt statt Braun" wurde ein Nebeltopf gezündet, hier wurde Anzeige wegen Verstoßes gegen das Sprengstoff-, sowie Versammlungsgesetz aufgenommen.
Der vormals geplante Aufzug der Versammlung gegen die Corona-Politik wurde wegen Sicherheitsbedenken des Versammlungsleiters nicht durchgeführt, sodass die Versammlung um 18:45 Uhr durch diesen auf dem Neuen Markt beendet wurde.
Die Versammlung "Bunt statt Braun" wurde um 19:15 Uhr durch die Versammlungsleiterin für beendet erklärt.
Über die beiden genannten Sachverhalte hinaus verliefen beide Versammlungen störungsfrei.
Vor dem Beginn beider Versammlungen kam es im Bereich des Amtsgerichts aus einer Gruppe von ca. 50 teilweise vermummten Personen zu einem Fußtritt gegen ein Polizeifahrzeug. Die Täter konnten unerkannt flüchten. Eine Anzeige wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung sowie tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte wurde hier aufgenommen.
Während der laufenden Versammlungen ist der Polizei ein Aufzug von ca. 50 vermummten, dunkel gekleideten Personen in der August-Bebel-Straße auf Höhe des Landgerichts bekannt geworden. In der weiteren Folge bewegte sich der Aufzug mit Plakaten die August-Bebel-Straße in Richtung Steintor, bog in der Folge in die Steinstraße ein und bewegte sich auf den Straßenbahngleisen weiter in Richtung des Neuen Marktes. In der Steinstraße wurde der Aufzug durch Polizeikräfte gestoppt, worauf die Personen die Flucht in Richtung Wallanlagen ergriffen. Durch den Aufzug wurden mehrere Fahrzeug in der August-Bebel-Straße an der Weiterfahrt gehindert. Darüber hinaus musste der Straßenbahnverkehr für die Dauer von ca. 20 Minuten im betroffenen Bereich unterbrochen werden.
Auf Höhe der Skateranlage in der August-Bebel-Straße wurden 23 Personen aus dem vormals festgestellten Aufzug angehalten und einer polizeilichen Maßnahme unterzogen. Hier konnte eines der zuvor beim Aufzug festgestellten Banner sichergestellt werden. Es wurde eine Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz sowie wegen des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und den Schienenverkehr in Verbindung mit Nötigung aufgenommen.
Über die genannten Versammlungen hinaus fanden zwei Versammlungen im Rahmen der Montagsdemonstrationen in der Rostocker Südstadt statt. Hier nahmen insgesamt 32 Personen teil. Die Versammlungen verliefen störungsfrei.
Für die Absicherung der Versammlungslagen waren insgesamt ca. 70 Beamtinnen und Beamte im Einsatz.
Quelle: HRO-News.de | Rubrik: Polizeibericht | Di., 20.01.1970 - 18:42 Uhr | Seitenaufrufe: 72« zurück zur News-Übersicht